Sonntag, 10. November 2013

Eltern verlangen - Kinder müssen

Jeder kennt diese typischen Sätze:
Du musst mitkommen.
Du hast dies und das zu tun.
Du sollst nicht dies und das machen.
Das musst du so machen.
Das kannst du nicht machen.

Und von diesen gibt es noch viele weitere.
Wieso ist das aber so?
Wieso wollen immer die "Erwachsenen" so tun als ob sie nur das Wahre kennen würden. Die erste Antwort von jedem lautet: Damit du die Fehler, die ich gemacht habe, nicht wiederholst.
Genau dieser Satz bringt mich zur Weißglut. Heißt es nicht immer aus Fehlern lernt man, aber wie soll man dann lernen, wenn einem gar nicht die Chance gegeben wird Fehler zu machen?! Natürlich gibt es einige Sachen, die man vielleicht wirklich nicht noch ein Mal erleben müsste, aber ich finde, dass jeder Mensch durch diese Phasen gehen sollte und alles selbst testen und erleben sollte.

Es heißt immer nur, dass wir "Kinder" die Schlimmen sind und nur wir unseren Eltern nicht zu hören. Wir sind kleine Rebellen. Aber wie ist es denn dann, wenn der Spieß auf ein Mal umgedreht wird.
Wie ist es, wenn die "Erwachsenen" mal genau die Fehler machen, die sie immer an uns bemängeln.

Ich kenne es immer nur, dass man das machen musste, was die Eltern von einem wollten beziehungsweise verlangten. Was angeblich nicht in die Gesellschaft passte oder was einfach für sie als "normal" galt, sollten wir machen.
Wie ist es denn und was macht man dann, wenn genau dies nun umgekehrt geschieht.
Dass eine Situation zu Stande kommt, in der das "Kind" von einem "Erwachsenen" etwas erwartet, was der "Erwachsene" bis dato immer erwartet hatte.
Wie kann man in solch einer Situation reagieren?

Mein Beispiel:
Ich wurde früher immer gezwungen zu irgendwelchen Bekannten oder Freunden mitzugehen, obwohl ich diese Menschen absolut nicht mochte. Dies ging auch so bis ich circa 17 oder 18 Jahre alt war. Ich bin immer mitgegangen und 'verkaufte' mich als ob ich gerne dort war. Selbst wenn wir vorher einen Streit hatten und niemand miteinander sprach, sind wir gemeinsam - schweigend - in das Auto gestiegen, zu Besuch gefahren und haben dort so getan als wäre alles in Ordnung.
Nun drehen wir den Spieß um und komischerweise funktioniert es nun nicht mehr.
Wie mein Tag auf der Hochzeit. Es war ein Tag, wie damals. Man hatte sich gestritten, sprach nicht miteinander, aber meine Erwartung war dieselbe, wie die die meine Eltern damals mir gegenüber hatten. Ich habe erwartet, dass man zusammen - schweigend - in das Auto steigt, hinfährt, so tut als wäre nichts passiert und nach dem Abend alles wieder wie vor der Fahrt ist. Genau das erwarteten immer meine Eltern von mir und ist es denn schlimm, wenn man nun dasselbe von ihnen beziehungsweise von ihm erwartet.

Nein sage ich einfach dazu. Es gehört sich nicht.

So scheint es letztendlich wohl immer zu sein. Es wird immer etwas verlangt und alles bestimmt, aber wenn sich ein Mal das Blatt wendet, dann ist alles vergessen und nichts geschieht.

Ein guter Spruch, den ich die Tage laß:
Werde nicht Erwachsen, denn es ist eine Falle!

Ich finde, dass dieser Spruch genau auf dieses Thema zutrifft. Es ist eine Falle. Aber ist nicht das ganze Leben letztendlich eine Falle?
Uns werden Dinge beigebracht, die von einem erwartet werden, aber wenn der Tag kommt, bekommen wir nichts zurück. Kein Dankeschön. Keine Zustimmung oder sonst etwas.

Es ist ungerecht, hinterhältig und einfach nur falsch.
Diese Welt scheint mittlerweile nur noch aus einem Nehmen zu bestehene, aber wo ist denn das Geben hin? Ich bin ein Mensch der gerne gibt, aber man merkt mittlerweile von Tag zu Tag immer mehr, dass es nur noch Ausnutzungen sind. Nur noch Nehmen, aber bekommen tue ich nichts.
Ich verstehe die Menschen nicht mehr.

Wie auch im Moment. Wie kann eine Kleinigkeit eine ganze Beziehung zerstören. Selbst die Interaktion zwischen zwei Menschen, wie Vater und Sohn, ist eine Beziehung. Eine die funktionieren muss und die auf beiden Seiten Macken hat, die man hinzunehmen hat. Wie kann man also solch eine Beziehung auf das Spiel setzten und das nur durch eine winzige Kleinigkeit? Eine Banalität.
Ich kann es absolut nicht nachvollziehen.

Ich bin zwar auch nicht ein einfacher Mensch, aber was ich absolut nicht mag ist Streit. Ich kann es nicht abhaben, wenn man laut wird. Wenn man sein gegenüber wie ein 'Nichts' behandelt. Klar gibt es immer Situationen in denen Auseinandersetzungen herschen. Diese gehören auch zum Leben, wie die Luft die wir atmen. Aber kann man nicht einfach normal - menschlich - miteinander umgehen? Ist es denn so schwer einfach ganz normal mit einander zu reden.

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