Dienstag, 12. November 2013

Wenn die Lüge zur Wahrheit wird

Die Wahrheit ist das am meisten gefürchtete im Leben vieler Menschen.
Viele empfinden das Lügen für viel angenehmer und einfacher, wobei dies gar nicht stimmt. Lügen können dem Menschen die Kräfte rauben.

Wenn man nun an kleine Lügen oder die so genannten 'Notlügen' denkt, klingt der obrige Satz übertrieben. Wie sieht es denn aus, wenn das ganze Leben nur auf einer Lüge basiert? Wie ist es wenn man nicht mehr aus dieser Lüge entweichen kann, gefangen ist und sie schon als die Realität sieht?

Es gibt, so denke ich, viele Menschen die genau dieses Problem haben. Ich gehöre zu dieser Gruppe an. Ich lebe ein Leben, welches nicht der Realität entspricht.

Ich fühle mich wirklich gefangen in meinem Leben. Es geht an sich bei mir um meine Sexualität, aber in der weiten Welt gibt es noch viele andere Gründe. Beziehen werde ich mich natürlich nun auf mich.

Wie du ja weißt, bin ich 25 Jahre alt und lebe nun schon auch seit 25 Jahren mit meinen Eltern, mittlerweile nur noch meinem Dad, zusammen. Seit 16 Jahren lebe ich aber ein Leben, wie ich es nicht für Real halte. Ich gauckle jedem etwas vor und kann zu Hause mich nicht entfallten. Mein Problem war bis vor ein paar Tage, dass ich das Ich-Werde-Gebraucht-Gefühl hatte.
Ich kümmerte mich jahrelang um meine Mutter und war immer für sie da. Als sie schließlich verstarb, war ich von dem Tag an nur für meinen Vater da. Er ist nun 73 Jahre alt und für mich war immer der Gedanke da, dass ich auf ihn achten und immer für ihn an Ort und Stelle sein muss. Ich opferte oft meinen Alltag für ihn. Ging selten zu Freunden und all solche Sachen, damit der feine Herr nicht alleine ist. Ich machte Essen, kümmerte mich um den Haushalt und spielte einen kleinen Diener für ihn. Im Gegenzug bekam ich das "Recht" weiterhin bei ihm wohnen zu können. Anerkennung, Dank oder ein Lob habe ich noch nie bekommen. Ich verlange solch etwas auch nicht, aber ab und zu hört jeder Mensch so etwas gerne.
Nun bin ich aber in einem Alter angekommen, in dem ich gerne mehr erleben möchte. Ich möchte mehr unternehmen, mehr Erfahrungen sammeln und einfach freier sein. Ich denke schon seit langer Zeit über das Ausziehen nach, aber war mir nie sicher, was dann mit meinem Vater geschehen würde, aber nun weiß ich eins:
Er brauch mich absolut nicht. Ich habe die Bestätigung von ihm persönlich bekommen.
Für ihn ist all das was ich mache selbstverständlich und es heißt, dass er ohne mich alles erledigen kann. Gut zu wissen, da ich mich nun endlich für einen Auszug ohne Schuldgefühle entscheiden konnte.
Ich ziehe aus.
Ich gehe fort.
Ich komme nie wieder.

Für mich steht nun alles fest.
Ich habe mich um einiges gekümmert. Wenn nun die Tage alles - Job- und Geldtechnisch - feststeht, suche ich mir sofort eine kleine Wohnung und ziehe aus.
Ich werde nicht mehr zurückblicken, denn es kann nur noch Vorwärts gehen.
Mein Leben muss nun geregelt werden, damit ich endlich die Realität ausleben kann. Ich möchte endlich das machen, was ich für Richtig halte und so leben, wie ich es gerne hätte. Frei und zwanglos.

Ich möchte Liebespartner mit nach Hause nehmen können, Parties feiern können, nach Hause kommen wann ich möchte, ins Bett gehen und aufstehen wann ich will.
Ich möchte auch banale Sachen endlich erleben. Etwas hinstellen wo ich es haben möchte, etwas einfach mal liegen lassen und und und.

Ich muss gestehen:
Wenn ich nun daran denke, freue ich mich richtig auf meine Zukunft.
Ich hoffe und wünsche es mir so sehr, dass ich nun etwas mehr Glück haben werde und alles so wird, wie ich es gerne hätte.



Wenn die Lüge zur Realität wird und das Leben zu einem Traum!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen