'Früher war Alles besser'

'Früher war Alles besser'.
Der Spruch der älteren Generation.

Als Kind hat man diesen Spruch gehasst. Man wollte es nie hören und dachte sich nur, dass dies nicht der Fall sein kann.

Heutzutage denke ich zum Beispiel anders. In vielen Sachen passt dieser Spruch sehr gut.
Das Leben war zwar anstrengender, aber intensiver.
Man hatte keine Technik wie Heute, aber dafür nutze man seinen Mund.
Man sprach mit seinen Mitmenschen, statt nur eine Sms zu senden.
Man traf sich, statt zu skypen.
Man ging hinaus, entdeckte die Welt, statt nur auf einen Fernseher zu schauen.
Und es gibt noch so viele weitere Sachen.

Aber man kann nicht sagen, dass es vielleicht besser war, sondern einfach anders.
Teilweise ist es auch nur eine Ansichtssache.

Ich persönlich finde zum Beispielen Skypen und Telefonieren super, wenn man nicht direkt in der Nähe ist. Ansonsten bin ich, auch wenn man dies natürlich nicht immer ausleben kann, ein Mensch, der sich, auch wenn es nur für eine halbe Stunde ist, lieber mit seinen Mitmenschen trifft statt zu telefonieren. Ebenso kann ein Abend vor dem Fernseher sehr schön sein, aber wenn ich mir aussuchen könnte mit meinen besten Freunden etwas zu unternehmen oder einen Film zu schauen, würde ich meine Freunde auswählen.

Im Allgemeinen finde ich nicht das Neue schlecht, sondern wie wir es mittlerweile nutzen. Wir fixieren uns zu stark darauf. Wir übertreiben. Das Leben hat gar kein Leben mehr.

Ich habe noch nicht so viele Jahre des Lebens hinter mir, aber habe schon gewisse Zeiten hinter mir. Zeiten in denen wir mit Freunden in einen Park gingen, einfach entspannten, etwas tranken und Spaß hatten. Leider ist dies Heute nicht mehr so. Man geht einfach nicht mehr aus dem Haus heraus. Sehr schade.
Ich werde nun wieder versuchen dies zu ändern. Ich möchte wieder mehr leben. Einfach mehr erleben.
Denn:
Nichts geschieht in einem geschlossenen Raum. Das richtige Leben findet Draußen statt, denn dort kann man immer wieder etwas Neues erleben.

Ich versuche ein wenig 'back to the roots'. Einfach zurück zu den Wurzeln, aber mit den Fortschritten die wir Heute besitzen.

Eins meiner Hobbies nutzt dies in vollen Zügen aus. Ich bin Geocacher. Wir folgen Koordinaten und finden Dosen. Ich gehe wandern, spazieren, entdecke neue Orte, alte Gebäude oder sehe Orte zu denen man sonst nie gegangen wäre. Ich bin in der Natur. Dank der Entwicklung der Technik, muss ich keinen einfachen Kompass und eine topografische Karte nutzen. Dank neuster GPS-Geräten oder mittlerweile sogar den Smartphones, sind Karten und Koordinaten einfacher zu lesen und verfolgen. Hierbei sage ich eindeutig, dass das Neue besser ist als das Alte, aber dennoch ist das Hobby an sich ein Schritt nach in die Vergangenheit. Man kommt heraus. Man lernt auch ab und zu neue Menschen kennen. Es tut gut, aber ich bin nicht zufrieden. Ich bin immer alleine unterwegs. Ich bekomme nämlich niemanden meiner Freunde dazu. Sie sind zum größten Teil einfach schon eingekapselt in einer Welt voller Beton. Kein Blick mehr nach Draußen.

Es ist alles wirklich sehr schade. Je mehr ich darüber nachdenke, um so mehr habe ich das Verlangen noch viel mehr zu unternehmen.
Ebenso kann ich immer mehr die älteren Menschen verstehen, die uns einfach nicht verstehen. Die Generation 'Leben in der Natur' trifft auf 'Leben in einem Raum'.

Wir sollten anfangen das Leben wieder zu genießen. Nicht nur vor dem Fernseher zu sitzen, nicht nur sich bei einem treffen, nicht nur in Cafés gehen, sondern anfangen raus in die Natur zu gehen, spazieren im Wald oder einfach entspannen an einem See oder auf einem Berg.
Unsere Eltern oder Großeltern erhören und ihnen beweisen, dass wir auch so leben können.

Früher war nicht alles besser, aber es wurde gelebt.
Heute ist es gegebenenfalls besser, dank der Technik, aber das Leben wird vernachlässigt.