Mittwoch, 24. Juli 2013

Zwang oder Gutmütigkeit

Der Unterschied zwischen Zwang und Gutmütigkeit ist gigantisch, aber er wird gerne von vielen Menschen ausgenutzt und von Manchen wird der Unterschied gar nicht wahrgenommen.

Ich kenne Beides ganz gut. Obwohl mir der Unterschied so bewusst ist, merke ich ab und zu selbst, dass es sehr schwer ist diese Beiden von einander zu trennen. 

Zwang ist etwas, was aufgedrängt wird. Eigentlich möchte man es nicht, aber man muss. Ob es nun der Haushalt ist, das Wäsche waschen oder das Spülen, das Aufstehen, das Einschlafen oder Ähnliches. Wir werden gezwungen Sachen zu machen. Auch wenn wir gar nicht wollen, sind diese Sachen pflicht.

Gutmütigkeit ist sowohl eine Charakterstärker, als auch eine -schwäche. Wir tun etwas aus purer Gutmütigkeit. Wir helfen Anderen Menschen, wir machen etwas nur für den Anderen und das obwohl man es vielleicht gar nicht machen möchte. Wir wollen unser Gegenüber nicht kränken oder gar verletzten. Haben Angst davor ein 'Nein' zu sagen und nehmen es somit hin.

Oft merken wir gar nicht, ob wir etwas aus reinem Zwang machen oder aus purer Gutmütigkeit. Oft ist es auch so, dass wir im nachhinein einfach sagen, dass wir gezwungen wurden, aber eigentlich es nur gut meinten. Wie erkennen wir also den wahren Unterschied?

Wenn wir Einkaufen fahren, weil uns das Brot ausgegangen ist, sind wir gezwungen los zu gehen, da unser Magen uns darauf hinweist.
Wenn wir Tanken fahren, müssen wir, da unser Auto sonst nicht mehr weiterkommt.
Wenn die Familie kommt, bleiben wir auch zu Hause, da wir gemeinsam sein müssen.
Wenn Freunde einen einladen, gehen wir hin, weil wir nun ein mal Freunde sind.

Die Liste könnte noch weiter gehen, aber was wichtiger ist:
Was ist Zwang und was davon ist Gutmütigkeit?

Der Unterschied wirkt so gering, dass wir sagen könnten, dass all dies reinster Zwang ist, aber so ist es nicht.
Natürlich ist das Einkaufen und Tanken eine Pflicht. Zwang.
Aber das Daheimbleiben wegen der Familie oder das Besuchen des Freundes ist kein Zwang. Es geschieht einschließlich aus der Gutmütigkeit im Menschen. Wir gehen eigentlich nicht hin, weil wir müssen, sondern weil wir unser Gegenüber nicht kränken wollen und ihm einen Gefallen tun wollen. Andersrum denkt auch keiner darüber nach, wenn er jemanden fragt.
Ich besitze zum Beispiel zwei Hunde und kann nicht einfach mal für paar Stunden irgendwohin. Will die Beiden so lange nicht alleine lassen, da die eine auch leider erblindet ist und außerdem müssen sie ja auch mal Gassi und brauchen einfach jemanden um sich herum. Wenn mich dann jemand fragt, ob ich zu einer Bekannten oder so mitkommen möchte, ist meine erste Frage: Und die Hunde? Dann stockt mein Gegenüber ein wenig und sagt mir nur, ich soll sie einfach zu Hause lassen. Für mich ein No-Go.

Beispiel von vor zwei Tagen:
Wir, mein Pa und ich, wurden von einer Bekannten eingeladen bei ihrer Schwester zu Abend zu essen. Mein Pa hat natürlich zugesagt und ich war wirklich kurz davor, nicht hinzugehen. Habe ein wenig mit meinem Pa darüber Diskutiert, aber letztendlich bin ich mit, weil mein Pa sonst ein wenig sauer gewesen wäre. Gutmütigkeit meinem Pa gegenüber. Zwang meinen Hunden gegenüber. Für mich war der Tag einfach ein langweiliger und Zeit verschwendeter Tag. Ich konnte mich nicht amüsieren und war um so mehr froh darüber, irgendwann wieder zu Hause zu sein.

Das ist eine Situation in der Zwang und Gutmütigkeit einfach zu Eins werden und man diese kaum mehr von einander trennen kann. Wird man leicht aggressiv, wird es um so schwerer diese Beiden zu trennen. Man erkennt es nur noch als Zwang an.

Nun, wir müssen lernen, wieso und aus welchem Grund wir etwas genau machen Machen wir es wirklich, weil wir müssen oder weil wir es nur gut meinen.
Einfach mal beim nächsten Mal nachdenken und gegebenenfalls anders entscheiden um 'freier' zu sein.

Zwang oder doch Gutmütigkeit?

2 Kommentare:

  1. Auch wenn es jetzt langweilig wird, aber auch hier gebe ich dir recht!
    Es ist schwer zu unterscheiden. Was ich auch ganz schlimm finde ist, wenn Menschen unsere Gutmütigkeit ausnutzen. Sie unsere Taten als selbstverständlich ansehen. Wie heißt es so schön "da gibst du den kleinen Finger und sie nehmen die ganze Hand".
    Was soll ich sonst dazu sagen. Wir sollten wirklich viel öfters drüber nachdenken und vorallem sollten wir uns manchmal gut überlegen wem wir unsere Gutmütigkeit schenken und wem nicht.

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  2. Danke.
    Nein es ist ganz und gar nicht langweilig, sondern schön zu lesen, dass jemand doch oft so denkt wie ich =)

    glg,
    der Autor

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